Sprich es an - Weitblicker

Sprich es an! – rechtspopulistischer Sprache radikal höflich entgegentreten

 

So lautet der Titel des neuen Buches des Vereins „Tadel verpflichtet“, der sich zur Aufgabe gemacht hat Menschen für rechtspopulistische Sprache zu sensibilisieren und über die Hintergründe bestimmter Wörter aber auch die Strategien von Rechtspopulist*innen aufzuklären.

Das Jugendreferat Heidenheim und die Fachstelle Demokratiebildung des Bischöflichen Jugendamts nahmen die Neuerscheinung des Buchs zum Anlass mit den Autor*innen gemeinsam über das Buch aber auch über die Wirkung rechtspopulistischer Sprache im Allgemeinen zu diskutieren. Jugendreferentin Carolin Christmann und Bildungsreferent Benedikt Kellerer konnten hierzu die beiden Autor*innen Caroline Morfeld und Tobias Gralke sowie den Lehrer und Theaterpädagoge Marco Graša im virtuellen Raum begrüßen. Über Livestream nahmen darüber hinaus über 80 weitere Teilnehmer*innen an der Diskussionsrunde teil. Kleinere Textpassagen aus dem Buch gaben der Diskussionsrunde dabei immer wieder einen wichtigen Input.

Zunächst drehte sich die Diskussion um die Frage, wie rechtspopulistische Sprache im Alltag zu erkennen sei. Dies sei nicht immer einfach und offensichtlich. Mache Begriffe seien auch schon so weit in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, dass es niemanden mehr groß auffalle. Dennoch sei eine gewisse Sensibilisierung wichtig.

Stärker diskutiert wurde auch das Thema Gender, das auch aus rechtspopulistischen Kreisen häufig als nicht existent dargestellt wird. Dabei zeige Sprache auch hier ihre Wirkung und eine sprachliche Fokussierung auf ein oder maximal zwei Geschlechter wirke für Betroffene häufig diskriminierend.

Zum Schluss der Diskussion wurden konkrete Handlungsempfehlungen angesprochen. Die Teilnehmer*innen berichteten von ihren Eindrücken und was sie konkret für ihren eigenen Alltag mitnehmen. Ein häufig gefallenes Schlagwort war dabei die Selbstreflexion der eigenen Sprache. Welche Wörter benutze ich selbst und welche Wirkung könnten sie bei meinem Gegenüber erzielen? Darüber hinaus gab es aber auch vereinzelt die Rückmeldungen, nun konkret ins Handeln überzugehen und auch Mitmenschen anzusprechen, wenn sie rechtspopulistische oder auch diskriminierende Sprache verwenden. Ein gelungener Leseabend konnte so sein gutes Ende finden.

Der Stream der gesamten Veranstaltung ist für Interessierte auch unter folgendem Link noch abrufbar: https://lesereise.tadelverpflichtet.de/tadelverpflichtet/de/consultation/54284

Das Projekt ist ein Weitblickerprojekt - gefördert mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen Baden-Württemberg!